Vorrangig Frauen beschäftigen sich regelmäßig mit der Haarentfernung an Stellen, an denen ihnen die kleine Härchen lästig
oder gar unästhetisch erscheinen. Die meisten wollen glatte Beine, blanke Achseln und am besten auch noch einen haarlosen
Intimbereich. Selbst die Augenbrauen werden in Form gezupft, so wie Hände und Zehen enthaart und gegebenenfalls auch die Armhaare
zumindest gebleicht, damit das Gesamtbild stimmt und gepflegt wirkt. Eine solche Rundum-Enthaarung kann schon eine Weile dauern
und muss außerdem auch noch stetig wiederholt werden. Leidet eine Frau aber an Hirsutismus - einem Haartyp, bei dem die Behaarung
eine für Männer übliche Intensität erreicht - dann wird aus dieser mäßigen Beauty-Routine schnell mal eine Herausforderung
von mehreren mühseligen Stunden. Wenn frau ihren Hirsutismus also nicht hinnehmen, sondern Damenbart und Co. lieber beseitigen
möchte, gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollten. Hier findest du sowohl allgemeine Informationen als auch das wichtigste
Know-How und hilfreiche Tricks, die helfen das haarige Problem erfolgreich in den Griff zu bekommen.
Was ist Hirsutismus eigentlich? Unter dem Fachbegriff Hirsutismus versteht man ein Behaarungsmuster bei Frauen, welches eher
dem von Männern gleicht. Hierbei ist die Dichte, Struktur und Länge der Körperbehaarung stärker als gewöhnlich und auch die
Stellen, an denen die Härchen vermehrt auftreten, ähneln dem männlichen Typus. Schätzungsweise jede zwanzigste Frau ist in
irgendeinem Grad davon betroffen.
Das besondere Erscheinungsbild gibt es wohl schon seit geraumer Zeit, weshalb auch alte Gemälde, Skulpturen und andere Überlieferungen
- wie das Bildnis der Margert Halseber - bärtige Frauen abbilden. Das Interesse für Hirsutismus hat sich im Verlauf der Geschichte und auch zwischen den Kulturen stark gewandelt. Zeitweise
wurden die seltenen “Bearded Ladies” geradezu vergöttert, dann wieder verstoßen und vorwiegend im 19.Jahrhundert sogar in
Bühnenshows als Attraktion und Rarität zur Schau gestellt. Was allerdings immer gleich blieb, war eine gewisse Faszination
für das besondere Erscheinungsbild, denn es ist in seiner ausgeprägten Form heute wie damals eine Seltenheit.
Obwohl Hirsutismus nach wie vor eine Rarität ist, konnte der Behaarungstyp mittlerweile weitgehend erforscht werden, weshalb
sowohl die Akzeptanz, als auch die Erfolgschance diverser Behandlungsstrategien gestiegen sind.
Hirsutismus - Symptome
Bei Hirsutismus von Symptomen zu sprechen ist eher kritisch, allein deshalb, da dieser spezielle Behaarungstyp eigentlich
keine Krankheit ist. Abgesehen davon kann das Erscheinungsbild sowohl unmerklich leicht, als auch unverkennbar stark auftreten,
was die “Diagnose” nicht immer eindeutig macht. Beispielsweise fällt in manchen Ländern - vor allem im Süden - die Körperbehaarung
bei Frauen allgemein stärker, bzw. dunkler und daher auffälliger aus, als vergleichsweise in anderen Gebieten. In diesem Fall
spricht man von einer genetischen Veranlagung, auch idiopathischer Hirsutismus genannt. Zum Schluss kommt noch die Grundsatzfrage,
was eigentlich normal ist und was nicht.
Ein relativ verlässliches Erkennungsmerkmal für den klassischen Hirsutismus ist jedoch ein vermehrter Haarwuchs an männlich
postulierten Körperregionen, wie der Oberlippe, Kinn, Brust, oder Rücken. Das kann dann bei starker Ausprägung tatsächlich
zum berühmt-berüchtigten Frauen-Vollbart führen.
Hirsutismus kann sich selbst bei der Schambehaarung äußern, wenn dort die Härchen “üppiger” als üblich ausfallen. In manchen
Fällen verdeutlicht sich der “männliche Behaarungstyp” auch so weit, dass die Haare am Oberkopf dünner werden, oder sogar
ausfallen. Ein solcher Haarausfall muss jedoch nicht bei jedem Hirsutismus-Grad auftreten und bleibt relativ selten.
Hirsutismus - Ursachen
Wenn du als Frau einen Hirsutismus-typischen Haarwuchs entwickelst, hat das (fast) immer mit einer Störung deines Hormonsystems
zu tun.
Zyklusstörungen wie das Polyzystische Ovarialsyndrom
Die häufigste Erkrankung, die unter anderem Hirsutismus zur Folge hat, ist das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS). Bei Diagnose
dieser speziellen Funktionsstörung der Ovarien (Eierstöcke), wird unter anderem das Androgen Testosteron (“männliches Hormon”)
in erhöhter Konzentration gebildet. Prinzipiell tragen sowohl Männer als auch Frauen beide Sexualhormone in sich: Testosteron
und Östrogen. Allein die “Dosierung” variiert und bestimmt dadurch den Unterschied im männlichen und im weiblichen Hormonsystem.
Ist daher der Testosteronspiegel bei der Frau ungewöhnlich hoch (z.B. durch das PCO-Syndrom), dann kann neben anderen Zyklusstörungen
auch Hirsutismus auftreten.
Auch andere Hormonstörungen, durch beispielsweise das Adrenogenitale Syndrom (AGS), oder Morbus Cushing, können ebenfalls
in Hirsutismus und ähnlichen Zyklusbeeinträchtigungen gipfeln.
Eierstocktumore
Wie bereits erwähnt, ist Hirsutismus mit einem aus zwanzig Fällen eigentlich relativ häufig, vor allem deshalb, weil es ihn
in verschiedenen Stärkegraden gibt, was die Abgrenzung zu den üblichen weiblichen Behaarungstypen verschwimmen lässt. Der
ausgeprägte Hirsutismus, der vor allem die Bartregion betrifft, ist dagegen sehr selten und ebenso selten ist auch ein Eierstocktumor
als Ursache für diesen maskulinen Behaarungstyp bei Frauen.
Wer daher nur eine leichte Form von Hirsutismus bewältigen muss, muss sich in der Regel keine Sorgen um Tumore machen. Vor
allem, wenn sich der intensive Haarwuchs bereits seit der Pubertät bemerkbar gemacht hat, kannst du normalerweise davon ausgehen,
dass es sich eher um ein Syndrom wie PCOS, Morbus Cushing, oder gar eine genetische Veranlagung handelt. Trotzdem ist es natürlich
- vor allem bei spontanem oder rasant zunehmendem Haarwuchs - prophylaktisch immer ratsam, alle möglichen Ursachen mit einem
Arzt abzuklären, um so dein Gewissen zu beruhigen.
Medikamente und Doping
Nur wenige wissen, dass Hirsutismus bei Frauen auch durch “äußere Einwirkung” entstehen kann. Beispielsweise ist vermehrter
Haarwuchs gelegentlich auch eine Nebenwirkung von diversen Medikamenten, wie Cyclosporin A.
Auch Dopingmittel - wie etwa oft beim Sport, bzw. Bodybuilding eingesetzt - können unter anderem Hirsutismus und andere “Vermännlichungen”
verursachen. Hierzu zählen vor allem anabole androgene Steroide (AAS).
Wird der Hirsutismus von solchen künstlichen Faktoren hervorgerufen, lässt er sich in der Regel aber durch eine Absetzung
und zukünftige Vermeidung solcher Medikamente wieder vermindern.
Hirsutismus bei Kindern
Manche Eltern fragen sich, ob Hirsutismus auch bei Kindern auftreten kann, bzw. ob dieses Erscheinungsbild genetisch vererbbar
ist. In den häufigsten Fällen macht sich dieser Haartyp bei Frauen erst im Laufe der Pubertät bemerkbar, bei einer starken Veranlagung
kann der vermehrte Haarwuchs allerdings auch schon früher auftreten. Auch eine genetische Vererbbarkeit ist bei Hirsutismus keine Seltenheit, da er allgemein als idiopathische Form auftreten
kann und auch manche der dafür verantwortlichen Syndrome (wie PCOS) als genetisch vererbbar gelten.
Hirsutismus - Schwangerschaft und Kinderwunsch
Auch die Frage einer gehemmten Fruchtbarkeit ist oft ein Thema in Zusammenhang mit Hirsutismus, da er nicht selten eine hormonelle
Störung als Ursache trägt. Zyklusstörungen durch beispielsweise PCOS, können einer Schwangerschaft leider tatsächlich im Wege stehen. Allerdings gibt
es mittlerweile einige Therapien, die bei einem diagnostizierten polyzystischen Ovarialsyndrom dennoch zu einem erfüllten
Kinderwunsch verhelfen können.
Hirsutismus - erfolgreiche Behandlungen (akut)
Prinzipiell ist Hirsutismus völlig ungefährlich und kann daher auch vollkommen unbehandelt gelassen werden. Jedoch ist ein
vermehrter, bzw. als maskulin empfundener Haarwuchs/-typ für die meisten Frauen ein ästhetischer Makel, den sie gerne regulieren
würden. Vor allem der sogenannte “Damenbart” sorgt in diesem Sinne für Unruhe.
Da der allgemeine kosmetische Trend bei Frauen noch immer stark zur Haarlosigkeit tendiert, ist der Markt für Haarentfernungsprodukte/-technik
relativ ausgiebig. Somit findet sich am Markt eine große Auswahl an Methoden (von Rasierer und Waxing, bis Creme und Laserepilation),
die es Frau (sowie auch Mann) ermöglichen sich unerwünschte Härchen am ganzen Körper zu entfernen. Was bei normalen Haartypen
funktioniert, kann selbstverständlich auch die haarigen Begleiterscheinungen von Hirsutismus eindämmen. Trotzdem eignen sich
manche der Techniken aber besser als andere.
Rasieren
Die Rasur ist nach wie vor die häufigste Methode der Haarentfernung. Sowohl Männer, als auch Frauen machen tagtäglich von
ihr Gebrauch und “befreien” sich dadurch Gesicht, Beine und CO. von unerwünschten Haaren. Auch den überschüssigen Haarwuchs
bei Hirsutismus kannst du theoretisch einfach wegrasieren. Bei der Beinbehaarung, bzw- eventuell an den Achseln, im Intimbereich
und auf den Armen, lässt sich der Bewuchs auf diese Weise ebenso gut regulieren, wie bei Frauen ohne Hirsutismus.
Schnell und effizient, aber von kurzer Dauer
Orientierst du dich jedoch am Bild des Mannes, musst du auch als Frau bei der Rasur im Gesicht mit auffälligen Stoppeln rechnen,
die bereits nach 1-2 Tagen in Erscheinung treten können. Tritt dein Hirsutismus leicht ausgeprägt auf und bewegt sich nur
in einen der unteren Stärkegraden, kann eine Rasur sinnvoll sein. Bei ausgeprägtem Hirsutismus würden wir dir allerdings von
einer Rasur der betroffenen “maskulinen” Stellen abzuraten, da entweder ein “3-Tage-Bart”, oder das tägliche Rasieren die
Alternative wäre.
Waxen
Auch Waxing ist eine beliebte Methode gegen unerwünschte Körperbehaarung. Hierbei werden die Härchen mit Kalt-, oder Warmwachs
umschlossen, um sie dann mit einem schnellen Ruck herauszureißen. Dadurch werden nicht nur die Spitzen, sondern auch die Wurzeln
der Haare entfernt, was die Haut länger glättet, als beispielsweise beim Rasieren.
Schmerzhaft, aber längerfristiges Ergebnis
Durch den Aspekt, dass du das Waxing nicht jeden Tag durchführen musst, eignet sich diese Methode deutlich besser bei Hirsutismus
(vor allem im Gesicht), als Rasieren. Der einzige Nachteil könnten leichte Rötungen sein, die direkt nach der Prozedur erscheinen
können. Mit etwas Kühlung, bzw. Make Up zum Verdecken, ist dieses Problem jedoch schnell behoben.
Epilieren
Ähnlich wie das Waxen, beschert auch der Epilierer eine längerfristig glatte Haut (1-3 Wochen), denn auch hier werden die
Härchen an der Wurzel gepackt und herausgezogen. Was jedoch beim Waxing nur ein paar wenige Handgriffe sind, bei denen möglichst
alle Haare auf einmal herausgerissen werden, ist beim Epilierer eine stückchenweise Prozedur. Beim Epilieren wird der Apparat
langsam über die Haut gezogen, und gefühlt jedes Haar einzeln entfernt.
Gründlich, aber mit einer großen Portion Mut
Für Schmerzresistente ist das womöglich kein Problem, die meisten Frauen machen allerdings einen großen Bogen um die Ziep-Maschine.
Allein schon deswegen, weil hier die Haut oft noch mehr gereizt wird, als beim Waxen, was auch die anschließende Rötung verstärken
kann.
IPL Laserhaarentfernung
Wenn du den Hirsutismus langfristig bekämpfen willst, ohne täglich stundenlangen Aufwand zu betreiben oder schmerzhafte Prozeduren
durchstehen zu müssen, dann ist wohl die Laserhaarentfernung die effektivste Methode für dich. Bei der Haarentfernung mit
einem IPL-Lasergerät werden Lichtimpulse auf die Haut ausgestrahlt, welche in die Haarstruktur dringen und das dort vorhandene
Melanin angreifen, was die Haarwurzel zerstört und das zukünftige Haarwachstum hemmt. Durch diese spezielle Technik kann -
nach mehreren Sitzungen - eine dauerhafte Haarlosigkeit gewährleistet werden, was vor allem für Frauen mit Hirsutismus ein
Segen sein kann.
Schmerzfreie, dauerhafte Lösung – aber nicht für jeden
Der Nachteil dieser Haarentfernungsmethode ist jedoch, dass sie sich nicht für jeden Haut-/Haartyp eignet. Beispielsweise
sollen Menschen mit ungewöhnlich hellem oder besonders dunklem Hauttyp von dieser Technik absehen. Auch Haartypen, die wenig
Melanin besitzen (hellblonde, weiße, oder graue Haare), sind für die Laserhaarentfernung mit IPL ungeeignet. Auch der relativ hohe Preis der Behandlung, kann für manche potentielle Anwender abschreckend wirken, jedoch gibt es mittlerweile
schon handliche Heimgeräte zu kaufen, welche die Laser-Haarentfernung deutlich preisgünstiger machen.
Hirsutismus Pille gegen Haarwuchs?
Neben Haarentfernung und allem was dazu gehört gibt es noch eine andere Art der Hirsutismus Therapie: die Pille. Diese ist
allgemein dafür bekannt, den Körper mit Hormonen zu versorgen, um so hauptsächlich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu
bewahren. Trotzdem wird die Pille allerdings immer öfter auch für andere Zwecke eingesetzt, wie beispielsweise als Lösung
gegen übermäßige Menstruationsbeschwerden, Akne und eben auch verstärkte Körperbehaarung durch Hirsutismus.
Vorsichtig wenn es um hormonelle Eingriffe geht
Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass sich nicht jede Hormon-/Anti-Baby-Pille als Behandlungsmethode gegen das haarige
Erscheinungsbild eignet. Welche Pille gegen Hirsutismus eingesetzt werden kann - und somit als Behandlungsmöglichkeit verwendet werden kann, solltest
du individuell mit deinem Arzt besprechen.
Hirsutismus Medikamente
Neben der Antibabypille gibt es natürlich noch einige andere Mittel gegen Hirsutismus, die in der Regel allerdings alle Rezeptpflichtig
sind. Einige solcher Medikamente gegen die übermäßige Behaarung haben ursprünglich allerdings einen anderen Zweck, wie die
Therapierung von Zuckerkrankheiten oder Adipositas. Stellvertretend hierfür wären Metformin, oder auch Eflornithin zwei bekannte
Hirsutismus-Medikamente. Auch bei dieser Form der Therapierung raten wir dringendst dazu, vorab den Rat eines Facharztes einzuholen.
Hirsutismus Homöopathie und andere Hausmittel gegen Behaarung
Auch die Alternativmedizin hat sich bereits mit der Therapie des außergewöhnlichen Erscheinungsbildes beschäftigt, um neben
Medikamenten, Pille und CO. auch eine natürliche Therapiemöglichkeit anbieten zu können. Hirsutismus ohne Hormone behandeln
zu lassen, ist auf jeden Fall ein steigendes Anliegen geworden, denn hormonelle Behandlungen gelten allgemein als kritisch.
Alternativen gegen die Chemiekeulen
Homöopathie hingegen verspricht natürliche Behandlung mit reinen Pflanzenstoffen und verträglichen Substanzen. Generell sollen
einige Hausmittel und “Geheimtipps” aus der Natur das haarige Problem einschränken können.
Sägepalmextrakt
Das Sägepalmenextrakt ist ein bewährtes Naturmittel gegen allerlei Krankheitsbilder, wie unter anderem PCOS und auch den damit
einhergehenden Hirsutismus. Das natürliche Extrakt kann in der richtigen Dosierung die Umwandlung von Testosteron in DHT hemmen,
was den Hormon-Prozess eindämmt. Jedoch kann eine falsch dosierte Menge Sägepalmextrakt auch die das Gegenteil hervorrufen,
indem es das weibliche Hormon Östrogen senkt, weshalb es unbedingt notwendig ist, die Einnahme dieses Naturmittels vorab mit
einem Arzt zu besprechen.
Mönchspfeffer gegen Hirsutismus
Auch der Mönchspfeffer hat eine ähnliche Wirkung. Auf der einen Seite kann er ein hilfreiches Hausmittel gegen Hirsutismus
sein, bei falscher Anwendung aber auch das Gegenteil bewirken. Daher bleibt die Prämisse: Immer zuerst vom Facharzt beraten
lassen!
Weniger Zucker
Hirsutismus kann (bedingt) sogar durch die Ernährung reguliert werden. Hierbei empfiehlt es sich vor allem auf zuckerhaltige
Lebensmittel zu verzichten, bzw. die Ernährung so anzupassen, dass der Insulinspiegel stabil und gemäßigt bleibt. Erhöhte
Insulinwerte können nämlich auch eine Steigerung des Testosteronspiegels bewirken, was wiederum zu einem vermehrten Haarwuchs
an den “maskulinen” führen kann.
Hirsutismus langfristig heilen - geht das?
Sofern der Hirsutismus nicht die Folge einer “äußeren Einwirkung”, wie Doping, oder medikamentöse Nebenwirkungen ist, lässt
sich dieses Erscheinungsbild nicht direkt “heilen” - allein schon deswegen, weil Hirsutismus - wie bereits erwähnt - nur eine
Auswirkung bzw. Erscheinung und keine Krankheit ist.
Was man allerdings tun kann, ist die Ursache für den Hirsutismus ermitteln und gegebenenfalls behandeln, bzw. die haarigen
Symptome durch eine gezielte (langfristige) Haarentfernung eindämmen. Durch Fortschritte in der Medizin, Genetik und der Epigenetik
könnte es aber in Zukunft durchaus präventive Therapien geben, um allzu starken Haarwuchs gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Der Hirsutismus Score - wie schlimm ist es?
Seit der Mitte des 20.Jahrhunderts gibt es eine offizielle Punkteskala von Ferriman und Gallwey, welche den Schweregrad der
Körperbehaarung, bzw. des Hirsutismus einer Person bezeichnen soll: der Ferriman-Gallwey-Score. Um diesen Wert zu ermitteln,
wird der Körper in 9 Areale unterteilt und dessen einzelne Behaarungsstärken in 5 Stufen gegliedert, wobei 0 für haarlos und
4 für stark behaart steht. Ergibt der zusammengefasste Scorewert des “Hirsutismus Test” mehr als 7, dann liegt laut Ferriman
und Gallwey ein Hirsutismus vor, wobei der Spielraum des Behaarunggrades auch hier noch sehr groß ist.
Hirsutismus - welcher Arzt kennt sich damit aus?
Wenn du - eventuell durch Auswertung des Ferriman-Gallwey-Scores - die Vermutung hast unter Hirsutismus zu leiden, genetisch
bedingt aber nicht unbedingt eine idiopathische Veranlagung besteht, dann ist es immer ratsam eine Fachperson zu konsultieren.
Hirsutismus ist allerdings keine selbstständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom, bzw. eine Begleiterscheinung anderer
Krankheiten/Störungen. Daher kann die Behandlung von Hirsutismus unter anderem sowohl in den Bereich der Inneren Medizin,
der Dermatologie, als auch der Gynäkologie fallen. Zumal dieses maskuline Körperbehaarungsmuster jedoch in den meisten Fällen
eine hormonelle Ursache hat, empfiehlt es sich zuallererst einen Termin in der Gynäkologie zu vereinbaren.
Hirsutismus Behandlung - Krankenkasse, oder Selbstbehalt?
Wenn du unter Hirsutismus leidest, dann stellst du dir höchstwahrscheinlich die Frage, ob eine potenzielle Behandlung deines
überschüssigen Haarwuchses von deiner Krankenkasse übernommen werden würde. Diese Frage lässt sich allerdings nicht allgemein
beantworten, da nicht jede Krankenversicherung dieselben Leistungen umfasst.
Trotzdem können wir sagen, dass die Kosten für maschinelle Haarentfernungen, wie beispielsweise die durch IPL-Laser, in den
allermeisten Fällen nicht übernommen werden. Eine solche Behandlung gilt in der Regel als kosmetisch, da der Hirsutismus nur
einen optischen Makel, nicht aber eine gesundheitliche Beeinträchtigung darstellt. Auch Rückerstattungen hormoneller Therapien werden nur selten gewährleistet.
In jedem Fall lohnt es sich aber nochmals eine gezielte Absprache mit der eigenen Versicherung abzuhalten und sich genauestens
über die Leistungen zu erkundigen, damit man keine mögliche finanzielle Unterstützung ausspart.
Hirsutismus - AOK
Die AOK ist die wohl bekannteste deutsche Krankenversicherung und versichert gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung. Als
allgemeine Krankenversicherung zahlt die AOK nicht ausnahmslos alle Behandlungen und ist auch in Bezug auf Hirsutismus eingeschränkt.
Generell übernimmt die AOK die Kosten für eine dauerhafte Haarentfernung nicht, da diese meistens unter kosmetische Therapie
fällt. Nur bei einem offiziell diagnostizierten krankhaften und “entstellenden” Hirsutismus übernimmt die AOK die Kosten der
Behandlung, wobei diese nur in Form einer Elektroepilation zugestanden wird.
Quellen:
Birgit Stammberger: Haare als Symptom. Diskurse über Weiblichkeit, Schönheit und Identität, Body Politics 2, Heft 4, 2014,
S. 431–461.
M. Cosma, B. A. Swiglo, D. N. Flynn, D. M. Kurtz, M. L. Labella, R. J. Mullan, M. B. Elamin, P. J. Erwin, V. M. Montori: Insulin
Sensitizers for the Treatment of Hirsutism: A Systematic Review and Meta-analyses of Randomized Controlled Trials. In: J Clin
Endocrinol Metab. 2008 Feb 5
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